Die Geschehnisse des zweiten Weltkrieges in Meilendorf wurde aus dritter Hand
aus verschiedenen Quellen zusammengetragen.
Im "Adolf Hitler Werk" in Gölzau wurden in der Zeit des zweiten Weltkrieges Reifen für diverse Armeefahrzeuge hergestellt. Dieses Werk war
kurz vor dem Einmasch amerikanischer Truppen in Meilendorf Ziel eines Bombenangriffs.
Durch Flakfeuer wurde eine "fliegende Festung" (Bomber B-17) bei diesem Angriff abgeschossen,
welche in der Nähe vom Ort Meilendorf auf dem Acker abstürzte. Die Crew sprang ab und konnte sich durch ihre Fallschirme retten.
Nach letzten Informationen wurde die Besatzung in Gölzau gefangen genommen.
Historische Aufnahme des nahe Meilendorf abgestürzten Bombers B-17
© Bilddatei ist Eigentum von Michael Tschernjajew Quelle Vimudeap
Im November 1944 kam es zu Luftkämpfen mit amerikanischen Bomberverbänden.
Dabei ging eine Mustang P-51 (Jäger) der Alliierten in einem Waldstück unweit des Ortes nieder.
Laut Augenzeugenberichten soll die Heckflosse dieses Flugzeugs noch lange aus dem Boden geragt haben.
Das Flugzeug wurde allerdings bisher nicht geborgen. Auch ein deutscher Jäger wurde über Körnitz abgeschossen.
Der Pilot Josef Dissner (31 Jahre) ist seid dem auf dem Meilendorfer Friedhof begraben
Die Geschehnisse der letzten Kriegstage können nur aus mehreren Augenzeugenberichten rekonstruiert werden.
Am Abend des 14. April 1945 kamen deutsche Soldaten aus Richtung Roßlau und forderten die Einwohner auf,
die vorbereiteten Panzersperren in Richtung Ziebigk und Fraßdorf zu schließen.
Aus nicht geklärten Umständen wurden 3 Kriegsgefangene erschossen.
Am 15. April 1945 rückte die Frontlinie zwischen amerikanischen und deutschen Truppen an Meilendorf heran.
Die Aufmarschlinie der Amerikaner lag zu diesem Zeitpunkt zwischen Meilendorf und Körnitz aus Ziebigk kommend in Richtung Hinsdorf
(auf dem Feldweg - heute direkte Parallelstraße zur zuküftigen B6N - Quelle O. Böbber).
Eine Kolonne Strafgefangener aus dem Konzentrationslager Buchenwald war zuvor im Dorf untergekommen.
Beispielsweise waren 3 Strafgefangene im Nebenhaus des Gehöftes der Familie Hadert (Dorfstraße 4) untergebracht.
Diese Strafgefangenen verließen Meilendorf in Richtung Hinsdorf, wo diese dann auch freikamen.
Panzer der 3. US-Panzerdivision „Ho-gans 400“, unter Führung von Oberstleutnant Samuel M. Hogan, näherten sich aus Richtung Repau
bis zum Ortseingang. Auf den Zufahrtsstraßen zum Ort waren, wie vorher befohlen, die Panzersperren aufgebaut worden.
Es kam zum Schußwechsel durch mehrere Wehrmachtssoldaten mit den heranrückenden amerikanischen Truppen.
Um einen etwaigen Hinterhalt mit Scharfschützen zu entgehen, beschossen die Panzer die Schule und alle höher gelegenen Orte (Kirchturm),
bevor die amerikanische Infantrie den Ort betrat. Es waren mehrere Opfer (z.B. deutscher Soldat Fritz Rathien - 18Jahre) zu beklagen.
Das gesamte Dorf - bis auf zwei Gehöfte (z.B. Gehöft Hadert)- trugen dadurch erhebliche Zerstörungen und Brandschäden davon.
Beispielsweise brannte das Wohnhaus und die Stallungen der Familie Frohberg komplett ab.
Der Gutsbesitzer Wiegand, der auch eine Brennerei im Ort betrieb, ließ die Spirituosen in die Brennereikiete ab.
Die Soldaten der Alliierten fanden bei den Hausdurchsuchungen noch am selben Tag einen deutschen Soldaten,
welcher auf dem Sportplatz erschossen und beerdigt wurde.
Die drei verbliebenen Wehrmachtssoldaten (der Offizier mit einer Handgranate) richteten sich selbst.
Einige Meilendorfer Bewohner suchten Schutz vor dem Töten in Körnitz.
Nach dem Zusammentreffen der Alliierten in Torgau am 26.04.1945 kam es dann zum Rückzug der amerikanischen Besatzungstruppen
aus Meilendorf im Juli 1945. Dieses war ein Beschluss der Londoner Konferenz der Alliierten vom 12. September 1944.
Anschließend wurde dann Meilendorf von sowjetischen Soldaten besetzt.
Beim Rückzug der amerikanischen Besatzer soll eine Unmenge an Material zurückgeblieben sein.
Die Besetzug Meilendorfs durch sowjetische Truppen lief nicht ohne Probleme ab.
In diesem Zusammenhang kam es zur Hinrichtung des Gutsbesitzers Wiegand.
wird fortgesetzt ...